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Daten-PR: Die Macht der Karten

Das „Wo“ – also der Ort eines Ereignisses – gehört zu den journalistischen W-Fragen. Immer mehr Unternehmen nutzen daher interaktive Karten für Ihre PR. Mit Erfolg: Gut gemacht, kann Daten-PR eine enorme Resonanz bewirken.

Kurz vor Weihnachten hat das Afro-Asiatische Institut in Salzburg das Projekt salzburg.vonmorgen.org präsentiert. Auf der Online-Karte sind über 100 Geschäfte in der Stadt Salzburg verortet, für die Nachhaltigkeit mehr ist als ein reines Lippenbekenntnis.

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Das mediale Interesse war groß: U. a. griffen die Salzburger Nachrichten das Thema auf. Gerade zur Weihnachtszeit konnte das Angebot punkten.

Karambolage-Atlas der Generali

Auch Unternehmen setzen verstärkt auf interaktive Kartendarstellungen und können damit überzeugen. Die PR-Werkstatt „Daten-PR“ von Isabelle Ewald, Vivienne Nikolic und Nick Marten bietet einen guten Einstieg in das Trendthema.

Als besonders gelungenes Beispiel führen die Autor*innen den Karambolage-Atlas der Generali an. Das Versicherungsunternehmen hat mehr als 700.000 Schadensfälle ausgewertet und beantwortet die Frage, wo es auf Deutschlands Straßen am öftesten kracht.

Karambolage Atlas Generali 2020
Der Karambolage-Atlas der Generali zeigt, wo es im Verkehr in Deutschland am häufigsten kracht. (Bild: Generali)

Die Generali macht vor liefert auch gleich ein Paradebeispiel für eine Resonanzoptimierung. Sie hat für Berlin, Hamburg, Köln und München eigene Karten angefertigt. Werfen Sie einen ruhig einen Blick auf die dazugehörigen Pressemitteilungen – so interessant kann PR sein.

Der Impact der Kampagne war beeindruckend: Laut der PR-Werkstatt „Daten-PR“ wurden nur drei Wochen wurden mehr als 1.000 Beiträge in Presse, Radio, TV und Online-Medien gezählt.

Darunter waren 130 Titelstories in Printmedien – inklusive der Infografiken, die von vielen Redaktionen übernommen wurden. Insgesamt hat der Karambolage-Atlas der Generali 174 Millionen Kontakt beschert.

Fünf Schritte zu Ihrem Kartenprojekt

Das Generali-Beispiel hat Ihnen hoffentlich Appetit auf Ihr eigenes Kartenprojekt gemacht. Hier ein paar Ratschläge, die Sie dabei unbedingt beachten sollten:

1. Entwickeln Sie eine Idee, die zu Ihrem Geschäftsfeld passt.
Aufmerksamkeit ist kein Selbstzweck. Ihre Daten-Projekt muss mit Ihren Produkte oder Dienstleistungen in Einklang stehen.

2. Erzeugen Sie Mehrwert.
Die Resonanz ist höher, wenn das Datenmaterial einzigartig ist. Die Generali hat dazu 700.000 Schadensfälle analysiert – das macht was her!

3. Bedienen Sie die richtigen Nachrichtenfaktoren.

Denken Sie redaktionell. Die Nachrichtenfaktoren bieten ein verlässliches Navigationssystem dafür, wie Sie Ihre Geschichte richtig erzählen.

4. Sparen Sie nicht bei der Verpackung.
Isabelle Ewald, Vivienne Nikolic und Nick Marten betonen in „Daten-PR“, dass die Visualisierung eine extrem wichtige Rolle spielt. Legen Sie die Kartendarstellung in die Hände von Profis. Mit Torten- und Balkendiagrammen gewinnen Sie keinen Blumentopf.

5. Machen Sie Ihre Karten einfach teilbar.
Die Einbettung mittels iFrame und Share Buttons sollten eine Selbstverständlichkeit sein. Für Journalisten sollten Sie zudem druckfähige Infografiken anfertigen.

Ein kleiner Tipp zum Abschluss: Von Isabelle Ewald, Vivienne Nikolic und Nick Marten gibt es übrigens auch einen kostenlosen Leitfaden zum Thema, den Sie auf der Website www.datenpr.de kostenfrei herunterladen können.

Update 12. März 2020

Die Johns Hopkins University in Baltimore, Maryland macht aktuell vor, wie es geht. Die interaktive Karte zur Verbreitung von COVID-19 (Coronavirus) lässt kaum Wünsche offen.

Mit der ArcGIS-Plattform von ESRI verwendet die Privatuniversität ein absolut leistungsfähiges Profiprodukt.

Titelbild: Shutterstock.com