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Eine Morgenlandfahrt ins Tessin

Von 8. bis 12. Mai darf ich für das IfM – Institut für Management die Studienreise „Servant Leadership – Auf den Spuren von Hermann in Hesse ins Tessin“ begleiten. Ein etablierter Führungsansatz und der Literaturnobelpreisträger – wie passt das zusammen?

Die Antwort ist relativ einfach. Der US-amerikanische Führungsexperte Robert K. Greenleaf (1904-1990) hat das Konzept zu Servant Leadership entwickelt, nachdem er die Erzählung „Die Morgenlandfahrt“ von Hermann Hesse (1877 bis 1962) gelesen hatte.

In dieser Erzählung aus dem Jahr 1932 beschreibt Hermann Hesse die Reise des „Bundes vom Hohlen Stuhl“ in ein spirituelles Morgenland. Die zentrale Figur ist der Diener und Lastenträger Leo, der sich letztendlich als der eigentliche Anführer der Gruppe herausstellt. Als Leo nämlich plötzlich verschwindet, ist die Morgenlandfahrt zum Scheitern verurteilt.

Studienreise in die Perle der Südschweiz

Die Wahlheimat von Hermann Hesse war das Tessin. Der Schriftsteller hat zwischen dem Jahr 1919 und seinem Tod im Jahr 1962 mehr als 40 Jahre seines Lebens verbracht. Hier sind seine Schlüsselwerke wie „Siddhartha“ (1922), „Der Steppenwolf“ (1927), „Narziss und Goldmund“ (1930) und „Das Glasperlenspiel“ (1943) entstanden.

Seine Liebe für das Tessin entfachte bei Hermann Hesse vermutlich bereits im Jahr 1907. Bei einem Kuraufenthalt in Locarno lernte er das Nachbarstädtchen Ascona kennen und kam mit der Landkommune auf dem Monte Verità in Kontakt. Die Begegnungen auf dem „Berg der Wahrheit“ haben Hesse stark beeinflusst.

Auf unserer Studienreise werden ich das Konzept von Servant Leadership an jenen Schauplätzen im Tessin vermitteln, die das Denken und das Wirken von Hermann Hesse stark geprägt haben – vom Monte Veritá bis hin zur inspirierenden Umgebung in seinem Wohnort Montagnola.

Natürlich dürfen die beeindruckenden Schönheiten des Tessins auf dieser Reise nicht fehlen: Wir werden das Verzasca-Tal mit der berühmten Steinbrücke Ponte dei Salti ebenso besuchen wie das bezaubernde Dorf Morcote. Nach der Fahrt mit der Standseilbahn werden wir den atemberaubenden Ausblick vom Monte San Salvatore genießen.

Programm

Donnerstag, 8. Mai 2025 (Karte: 1)

  • Fahrt von Salzburg über München nach Ascona
  • Programmvorstellung und Begrüßung der Teilnehmer*innen durch IfM-Geschäftsführer Wolfgang Reiger
  • Einführung in Servant Leadership durch Führungsexperten Martin Sturmer, der auch an den Folgetagen den seminaristischen Input gestaltet
  • Mittagspause in Vaduz, optional Führung und Weinverkostung mit Imbiss in der Hofkellerei des Fürsten von Liechtenstein
  • Ankunft in Ascona und Unterbringung im Jazz Hôtel

Freitag, 9. Mai 2025 (Karte: 1/2)

  • Monte Veritá: Der „Berg der Wahrheit“ war zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein Treffpunkt der Lebensreformbewegung. Hesse war mehrmals hier zu Gast.
  • Seminar: Der Monte Veritá und Hesses Gesetz vom Dienen
  • Fahrt ins Verzasca Tal mit der berühmten Steinbrücke Ponte di Salti
  • Abend in Ascona zur freien Verfügung

Samstag, 10. Mai 2025 (Karte: 3/4)

  • Seminar: Die zehn Grundprinzipien von Servant Leadership
  • Ausflug mit der Standseilbahn auf den Monte San Salvatore
  • Unterbringung im Hotel Villa Principe Leopoldo, Lugano
  • Nachmittag und Abend zur freien Gestaltung

Sonntag, 11. Mai 2025 (Karte: 4/5/6)

  • Besichtigung von Morcote am Luganersee
  • Weiterfahrt nach Montagnola, Spaziergang zur Kirche Sant‘Abbondio
  • Mittagessen im Grotto del Cavicc, dem Lieblingslokal von Hermann Hesse
  • Seminar: Transfer von Servant Leadership ins eigene Unternehmen
  • Besuch des Hesse-Museums im Torre Camuzzi
  • Hesse-Lesung „Die Morgenlandfahrt“ im Torre Camuzzi
  • Rückfahrt nach Lugano, Abend zur freien Verfügung

Montag, 12. Mai 2025 (Karte: 4)

  • Frühstück in Lugano
  • Rückfahrt über München nach Salzburg

Titelbild (v.l.n.r.): Arbeitszimmer von Hermann Hesse im Museum von Montagnola, das Verzasca-Tal mit der Steinbrücke Ponte dei Salti, die Kirche Sant’Abbondio in Gentilino, Aussicht vom Monte San Salvatore mit dem Seedamm von Melide (Fotos: Canva, erstellt von Martin Sturmer)